Tag zusammen,
mich hat heute wieder die Schreibwut gepackt; ich hoffe, der folgende Bericht ist erheiternd für euch. Obwohl ich noch nicht ganz durch bin mit dem Rennen, möchte ich meine bisherigen Erfahrungen schildern und mitteilen. Aber der Reihe nach...
Direkt nach dem großen Update auf Version 2.0 habe ich mir gedacht "geil, endlich kann ich die Langstreckenrennen fahren", war es doch bisher den berufstätigen Usern dieses Forums eher schwer möglich, ein Langstreckenrennen zu fahren. Also: PS3-Motor angeworfen, BD rein und ab dafür. Da ich über eine Menge selbstgebastelter und nach FIA GT-Regeln umgebauter Wagen verfüge (und die Super GTs nicht so wirklich mag) dachte ich mir, ich probiere es mit einem Aston Martin. Gesagt getan.
Event angewählt und losgelegt. Wir starten auf Pos. 7. Die Fahrhilfen sind alle aus (inkl. ABS und TKS) und ich sitze im Cockpit... natürlich regnet es - Streckenfeuchtigkeit bei 100%... Schonmal mehr als drei Runden im Regen gefahren bei GT5?? Alter, Augenaids ist da echt vorprogremmiert (oder in diesem Fall einprogrammiert). Krass, einfach nur krass. Wozu noch Geld für Halluzinogene ausgeben? Einfach ein paar Regenrunden in der Cockpitperspektive fahren und schon erscheinen rosa Elefanten am Bildschirmrand...
Was direkt auffällt: So gut mein Aston im Trockenen ist, so schlecht ist der im Regen. Die Schikane am Ende bekommt der nur mit knapp 40 km/h... Hallo? Also echte Arbeit. Richtig harte Arbeit. Ohne ABS, ohne TKS. Das gute: die KI fährt nicht viel schneller und von daher konnte man sich ganz gut dran gewöhnen. Nach 25 Runden waren meine Regenreifen schon runter, der Tank hatte noch über ein Drittel drin... hmm, bei der Rutscherei aber kein Wunder. Also ab in die Box. Ich komme als 10. wieder auf die Strecke. Hiter mir und vor mir kein Auto. Also weiter... und ab da war es "pain in the ass". Einfach unfahrbar. Ich habe sogar den Eindruck gehabt, dass der Regen immer stärker und die Gripverhältnisse immer weniger wurden. Das war kein Regen, das war Monsun - ich bin mir ganz sicher. Die Reifen sind schon bei ca. 30% Gas an der Haftungsgrenze und jeder Gasstoß resultiert in einem Quersteher... OH MANN. Wieveil Runden habe ich gefahren? 30... 30? ERST 30?? Ich sitze doch schon seit über 2,5 Stunden dran...!!
...und die KI hat noch nicht gestoppt. Na bravo. Hochgerechnet stopt die mindestens 1x weniger als ich. D.h. ich muss auf die 172 Ruden einen Vorsprung von mind. einer halben Runde rausfahren um halbwegs Siegchancen zu haben
SUPER!
Ächz... naja, 30 von 172... knape 20%. Lohnt sich das noch abzubrechen? Eigentlich schon... S
o, und hier hake ich als Erzähler einmal ein. Jeder normale Mensch würde das abbrechen. Es geht um überhaupt nix. Ich bin sogar offline. Es würde niiiemand mitkriegen, wenn der große Realismusfetischist Marc Racer das Rennen um der eigenen Nerven wegen abbricht... ich liege ganz hinten, mein Auto reitet sich wie eine ostburmesische, dreibeinige Zwergenstute ohne Hufe und Bock macht das einfach nicht... aaaber es ist nicht realistisch. Also zwänge ich mir weitere 20 Runden rein mit einer Rundenzeit von ca. 2:25 Min. UN-FASS-BAR langweilig. Endlich ist der Boxenstopp da, endlich sind die Reifen runter (ihr merkt schon: irgendwas stimmt nicht), endlich kann ich unterbrechen und abspeichern.
OMG, wie soll ich das nur fertig kriegen? Das dauert ja zwei Wochen! Egal, morgen ist auch noch ein Tag. Gute Nacht
Nächtser AbendWas für ein Tag. Eigentlich habe ich keine Lust, mir jetzt dieses *#%!§-Rennen reinzutun. Aber es ist ja nicht realistisch länger zu warten. Eigentlich ist es gar nicht realitisch, wenn man abspeichert. Also weiter:
Augenaids, burmesische Horrorstute, 10. Platz, Rumgerutsche, hurra ich komm' gleich!
Naja, so begab es sich, dass ich in Runde 70, kurz vor dem nächsten Stopp die Nerven verloren habe. ES GING NICHT MEHR! Unfahrbar, einfach unfahrbar. Der Wagen lenkt selbst bei 10 km/h nicht mehr richtig ein. Entweder es gibt gleich rote Flagge und Safetycar oder ich breche ab. Nach kurzer Wartezeit habe ich abgebrochen und mir ein Bier aufgemacht. Da stand ich nun wieder - nach knapp 3 Stunden Schwimmkurs. Alles für die Katz' :pinch:
Aber es wäre ja nicht realistisch, wenn man nicht einen zweiten Versuch startet. Zweiter Versuch heißt: nach zwei Schluck Bier die Pulle wegestellt und ein anderes Auto genommen. Meine froschgrüne Corvette ZR6 '06 mit Rennmodifikationen. Ja, das passt optisch auch besser ins Bild. Kurz das Getriebe angepasst, harte Rennreifen drauf und ab dafür. Aaaaah, HALT: Wetter!! Wetter, wie ist das Wetter? Oh, 0%
Ok, zwar bewölkt, aber nehm' ich. Jetzt noch den Motor um 10% runtergeschraubt und den Abtrieb an die Strecke angepasst. Ab auf die Piste! Fahrhilfen wie gehabt, ab in's Cockpit und Bodenblech durchhämmern! Was eine Wohltat - typisch für meine Setups: etwas agressiv auf der Hinterachse aber dafür Fun. Ich bleibe ganz bewusst im Pulk und schwimme erstmal mit. Was ich im Hinterkopf habe: Die KI hat im letzten Rennen sehr viel später gestoppt - also schön sachte mitschwimmen, keine Rekorde aufstellen, das Rennen ist lang. Nach 10 Runden habe ich mich nach vorne "ge"-"ar"-"bei"-"tet" und war erster. Ok, Rundenzeiten von ca. 2:02 bis 2:05, je nachdem wie sehr ich das Auto rannehme.
Nach 15 Runden fällt mir auf, dass der Abstand zum Hintermann rot angezeigt wird. Sonst ist der doch immer weiß, bzw. so hellblau. Und warum steht da ein + davor und kein -? Und warum steht da oben eine 2/12, wenn ich doch 1. bin? Liegt das viell. daran, dass ich gar nicht führe? Schnell mal ein Blick auf die Tabelle: oh, auf P1 steht ja gar nicht mein Name. Da hat sich einer am Start durchgemogelt! Der hat nun schon 12 Sekunden Abstand. Wie geht das denn? Naja, besser so, als dass ich jetzt noch 157 Runden gegen die Uhr fahren darf. Gucken wir mal, wie gut der Knilch an der Spitze fährt. In Runde 25 war dann wieder ein Stopp fällig und ich hatte in den letzten 10 Runden ca. 10 Sekunden aufgeholt. Aber die KI an der Spitze fährt gar nicht sooo übel. Wieder bin ich zuerst in der Box - wieder nach 25 Runden. Ich erinnere mich...
In Runde 26 bin ich dann 1. Die KI stoppt also im Trockenen fast in der selben Runde. Schön. Da habe ich die Gweissheit, dass ich gewinnen werde und kann sogar mit meinen Rundenzeiten Vorsprung rausfahren, sollte ich einen Stopp mehr machen müssen...
So ging das weiter bis zur Runde 44. Irgendwas ist anders. Ich habe gar nicht bewusst mitbekommen, dass die Scheibenwischer angingen. Och nööö, nicht schon wieder... Augenaids, Rumgerutsche, wenigstens ist meine Stute jetzte keine Mähre mehr ( wohoo
), sondern ein echtes Rennpferd. Nach drei Runden war der Spuk auch wieder vorbei. Scheibenwischer aus. Umsonst aufgeregt. Boxenstopp.
In Runde 65 fing es wieder an zu regnen. Und diesmal ordentlich. Innerhalb von 10 Runden waren schon 30% nass. Und es wurde zunehmend rutschiger und anspruchsvoller. Man konnte richtig merken, wie man Runde für Runde den Bremspunkt um einen Meter nach hinten verlegen musste... sehr interessant. In Runde 75 habe ich dann Intermediates genommen. Rundenzeiten von 2:20 mit Slicks haben sich dadurch auf 2:07er Zeiten verbessert... So ging das bis Rd. 102 - da war dann der Tank wieder leer aber die Reifen hätten noch einige Runden vertragen. Diesmal habe ich Regenreifen genommen, da die Nässe bereits bei 100% stand. Was ich dabei festgestellt habe: die Regenreifen fühlen sich total schwammig an. Die Intermediates waren direkter. Trotzdem fahren ich mit Regenreifen ca. 2 Sekunden schneller - obwohl es sich wie 2 Sekunden langsamer anfühlt...
Jetzt habe ich noch genau 50 Runden vor mir und mittlerweile 2 Runden Vorsprung. Das werde ich wohl die Tage gemütlich über's Ziel retten können...